Our Policies

Wir wollen Geschichten erzählen, wir wollen Unterhaltung schaffen, wir wollen Kunst machen. Aber nicht um jeden Preis! Daher haben wir uns Grundsätze für unsere Arbeit und unsere Projekte überlegt, zu deren Einhaltung wir uns selbst verpflichten. Wir werden uns dabei regelmäßig kontrollieren, reflektieren und bei Bedarf nachbessern. Den wesentlichen Bestandteil dieser Reflektion bildet dabei die Rückmeldung der Medien- und Filmschaffenden, mit denen wir zusammenarbeiten, worum wir ausdrücklich bitten. Die folgenden Policies sind also nur der Auftakt eines fortlaufenden Prozesses, der unseren Beitrag für eine fairere und nachhaltige Medienbranche bilden soll.

 Creative Control Policy

Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie frustrierend es ist und wie sehr die Qualität darunter leiden kann, wenn die Kontrolle über eine künstlerische Vision nicht in der Hand ihrer Erschaffer:innen liegt. Daher wollen wir allen Autor:innen und Filmemacher:innen, die mit uns ihre Kreationen umsetzen, kreative Kontrolle bis zum Endprodukt gewährleisten. Feedback – sei es von Produktions- oder Koproduktionspartner:innen, Finanzierer:innen oder involvierten Kreativen anderer Gewerke – soll die künstlerische Vision stets bereichern, aber niemals umgestalten oder ersetzen. Solange kreative Entscheidungen nicht gegen unsere anderen Policies verstoßen oder Budgetüberschreitungen nach sich ziehen, liegt die kreative Kontrolle über die Ausgestaltung ihrer Werke im Rahmen aller unserer produzentischen Möglichkeiten bei den jeweiligen Urheber:innen. Zudem verpflichten wir uns zur maximalen Transparenz gegenüber den Urheber:innen eines Projekts, damit diese stets wissen, was, wie, wo und wann passiert. Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe fängt mit Vertrauen an.

 No-Asshole Policy

Wir leben davon, mit Talenten zusammenzuarbeiten, mit Medien- und Filmschaffenden vor und hinter der Kamera oder dem Bildschirm, mit Dienstleister:innen, mit Künstler:innen. Doch egal wie leidenschaftlich oder begabt jemand ist: Sich wie ein Arschloch zu verhalten, steht niemandem zu. In jeder Phase unserer Projekte werden wir daher ausschließlich mit Menschen zusammenarbeiten, die unsere Werte bezüglich unserem zwischenmenschlichen Miteinander teilen und diese in ihrem Verhalten, ihrer Kommunikation und ihrer Kunst ausnahmslos einhalten. Dazu zählen allen voran: Respekt, Fairness, Nachhaltigkeit und Courage. Und unter keinen Umständen akzeptieren wir: Sexismus, Homophobie, Diskriminierung oder Rassismus. Das sollte selbstverständlich sein, aber leider haben unsere eigenen Erfahrungen und die unserer Kolleg:innen immer wieder gezeigt, dass dem nicht so ist. Entsprechende Erfahrungsberichte aus der Branche sammelt die Filmemacherin Wero Rodowicz auf https://www.letsplantstories.com/.

 Awareness Policy

Wir haben uns oft gefragt, ob die Welt noch drei weitere weiße Cis-Männer braucht, die eine Produktionsfirma gründen. Aber rumsitzen und gar nichts machen war auch keine Option. Stattdessen wollen wir unsere drei Köpfe dafür einsetzen, uns unsere Position immer wieder bewusst zu machen und toxische Männlichkeit in der Branche und damit verbundene Konflikte von unserer Seite zu bekämpfen. Durch diverse Stab- und Cast-Besetzungen sowie mit Kooperationen mit marginalisierten Künstler:innen wollen wir zudem anderen Perspektiven eine Stimme geben, sie unterstützen und ihre Repräsentation stärken.

 Safe Space Policy

Zu Beginn jeder Produktion werden wir zusätzlich zu unserer No-Asshole-Policy ein Anti-Diskriminierungs Booklet an alle Mitarbeitenden aushändigen und eine unabhängige Anlaufstelle einrichten, um Rassismus, Sexismus oder jegliche andere Art von verletzendem Verhalten und Machtmissbrauch zu melden. Sollte sich trotz aller Vorkehrungen ein schwerwiegender Zwischenfall ereignen, wird der oder die Täter:in ungeachtet seiner oder ihrer hierarchischen Position und Bedeutung für das Projekt sofort von allen Tätigkeiten entbunden. Bei unklarer Beweislage handeln wir nach eigenem Ermessen. Über das Risiko eines damit möglicherweise verbundenen wirtschaftlichen Verlusts sind wir uns bewusst und nehmen dies im Notfall in Kauf. Gleichzeitig versuchen wir, das betroffene Projekt und alle damit zusammenhängenden Arbeitsplätze mit entsprechenden Verträgen und Haftungsklauseln abzusichern. Filme, Serien und Games zu machen ist an sich schon hart genug, das Mindeste ist also, dass man sich dabei wohl, sicher und respektiert fühlt.

 Work Ethic Policy

Wir selbst arbeiten zu flexiblen Arbeitszeiten. Das heißt: Wenn wir mal an einem Wochenende oder mitten in der Nacht Mails schreiben, heißt das nicht, dass wir zu diesen Zeiten auch eine Antwort erwarten. Im Gegenteil: Jeder und jede kann und soll antworten wann er oder sie mag und kann. Bei Dreharbeiten wiederum lassen sich flexible Arbeitszeiten naturgemäß nicht einhalten (schön wär’s!). Dennoch versuchen wir, die Belastung, die Dreharbeiten auf alle Mitwirkenden, deren Familien und deren soziales Umfeld haben, auf ein Minimum zu reduzieren. Daher wollen wir eine konsequente 4-Tage Woche bei allen Dreharbeiten einführen, die im Inland stattfinden. Das gilt sowohl für die Arbeit am Set als auch für den Produktionsapparat dahinter. Bei Drehlocations, die für eine längere Dauer eine Unterbringung im Hotel erfordern, wollen wir uns gemeinsam für individuelle Lösungen für Heimfahrten einsetzen. Wir wollen uns außerdem für eine dauerhafte Kinderbetreuung an jedem unserer Filmsets stark machen und dies gemeinsam mit den Förderanstalten, Sendern und Streamern durchsetzen. Grundsätzlich wird im Drehplan Wochenend- und Feiertagsarbeit bis auf absolute Ausnahmefälle ausgeschlossen und soweit es die Umstände der Produktion erlauben, werden Wochen-Dispositionen herausgegeben, die die Freizeit- und Familienplanung von Cast & Crew erleichtern. Die psychische und mentale Gesundheit unserer Teams hat immer Vorrang und wird von der Planung bis zur Umsetzung eines Projekts stets berücksichtigt. Das fängt damit an, sowohl regelmäßig als auch in Stresssituationen den Raum für einen offenen Austausch einzuräumen. Auch wenn es Mehraufwand und -kosten verursacht, sind wir felsenfest von der Rechnung überzeugt: Glücklicheres Team = bessere Kunst.

 Responsibility Policy

Uns ist klar, dass Filme, Serien und Videospiele die Welt nicht retten (leider!). Wir glauben aber dennoch, dass sie ihren Teil dazu beitragen können und dazu ein unersetzbares Kulturgut sind – und sei es nur, um Ablenkung oder Trost zu spenden. Um dabei gleichzeitig der Welt jedoch nicht zu schaden, liegt es in unserer Verantwortung, ihre Herstellung so nachhaltig und umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Green Producing wird daher der Standard bei all unseren Produktionen sein.

Konkrete Beispiele dafür sind:

Aufzeichnung und Kontrolle aller anfallenden Emissionen
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Vegetarisch/veganes Catering mit möglichst regionalen Lebensmitteln.
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Müllreduzierung- und trennung in jedem Büro und an jedem Set.
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Keine Flugreisen innerhalb Deutschlands. Bei Auto möglichst Fahrgemeinschaften.
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Minimierung von Flugreisen innerhalb Europas und der Welt
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Strom aus erneuerbaren Energien in allen Büros und Studios
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Bereitstellung von Leihfahrrädern und Lastenrädern bei Produktionen

 

Alle unvermeidbaren CO2-Emissionen im Zuge einer Produktion werden im Anschluss mit einem entsprechenden finanziellen Beitrag zu einem nachhaltigen Klimaschutzprojekt kompensiert. Eine Verlinkung zu den jeweiligen Projekten findet ihr dann auf unserer Website.


Noch befindet sich keines unserer Projekte in Produktion. Und dennoch handelt es sich bei diesen sechs Policies nicht um ein Lippenbekenntnis, sondern um eine unbeugsame Absichtserklärung. Wir freuen uns auf den Realitätscheck und ihr euch hoffentlich auch! Lasst uns gemeinsam diese Schritte gehen, dann kann und wird sich auch etwas bewegen.